Die nördliche Grenze des Supramonte bildet der Cedrino-Fluss, im Süden endet das Gebiet am Rio Olai. Das Massiv hat eine durchschnittliche Höhe von 900 m ü.d.M. Seine Karstplateaus sind von Flüssen stark ausgehöhlt worden, so dass die Landschaft von einer Vielzahl von Schluchten, Felsspalten und Klämmen durchzogen ist. Auch Höhlen wie die Grotta del Bue Marino oder die Quelle Su Gologone sind durch Wassererosionen entstanden. Heute sind an der Massivoberfläche keine Flüsse mehr vorhanden. Das Wasser aus Niederschlägen wird aufgrund des zerklüfteten Kalksteins direkt in unterirdische Höhlen und Seen geleitet.
Zu den schönsten Ecken zählen: das Supramonte von Orgosolo, wo im Wald von Montes (Foresta Demaniale Montes) Exemplare jahrhundertealter Steineichen anzutreffen sind; die bedeutendste Karstquelle Sardiniens Su Gologone; Su Gorropu, einer der tiefste Canyons Europas, mit seinen bis zu 450 m hohen Felswänden; die DolineSu Suercone, ein immenser Schlund, der einen alten Eibenhain, Höhlen und Felsschluchtenumfasst;die HöhlenSu Bentu e Sa Oche, die sich auf ca. 15 km erstrecken; und natürlich dergolf von Oroseimit seinen imposanten Felsklippen, seinen Höhlen und malerischen Buchten.
Das Gebiet, besonders das Supramonte von Oliena und das Lanaittu-Tal beheimaten eine Reihe bedeutender archäologischer Fundstätten: die Höhle Corbeddu, in der man die ältesten Skelettreste der Insel gefunden hat (Altsteinzeit); die Nuraghensiedlung Tiscali im Inneren einer Doline und das Nuraghendorf Sa Sedda ‘e Sos Carros, neben dem man eine heilige Stätte gefunden hat; die Petroglyphen aus der Jungsteinzeit in der Grotta del Bue Marino. Daneben zahlreiche Denkmäler aus pränuraghischer Zeit (Domus de janas, Dolmen, Menhir) sowie eine Vielzahl von Monumenten der Nuraghenkultur (Nuraghen, Siedlungen, Heiligtümer, Gigantengräber).