Die sardische Fauna weist zahlreiche Arten und Unterarten auf. Bei einer Vielzahl handelt es sich, bedingt durch die im Laufe der Erdgeschichte erfolgte Abspaltung Sardiniens vom Festland und die daraus resultierende isolierte Lage der Insel, um endemische Arten.
Jede Art hat sein eigenes Habitat bzw. ökologische Nische, die es ihr ermöglicht sich den gegebenen Umweltbedingungen anzupassen und die Widrigkeiten der Natur zu überleben. Gerade wegen der Präsenz zahlreicher seltener Arten wie dem Mufflon (Ovis orientalis musimon), dem Baummarder (Martes martes latinorum) und dem Gartenschläfer (Eliomys quercinus sardus) ist die Fauna des Supramonte so interessant.
Die Veränderungen der Umwelt, vor allem im letzten Jahrhundert, haben sich deutlich auf die lokale Tierwelt ausgewirkt. Einige Arten von Säugetieren, wie der sardische Hirsch (Cervus elaphus corsicanus) oder der Damhirsch (Dama dama L.)sind vollends aus der Natur verschwunden (inzwischen strebt man durch die Anlegung von eingezäunten Reservoirs eine Wiedereinführung der Art an). Während die Existenz der Mönchsrobbe in den Küstengegenden des Supramonte fragwürdig ist, sind Arten wie das Wildschwein (Sus scrofa meridionalis), der Haase (Lepus capensis mediterraneus) oder zahlreiche interessante Exemplare aus der Familie der Fledertiere wie die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), die Langfußfledermaus (Myotis capaccinii), die Wimperfledermaus (Myotis emarginatus meridionalis), das Kleine Mausohr (Myotis blythi ) etc. häufig anzutreffen. Was die regionale Verbreitung der Fledermaus betrifft, so sollte an dieser Stelle die Arbeit des mittlerweile seit 10 Jahren bestehenden Centro Regionale Studi dei Chirotteri(Regionales Institut zur Erforschung der Fledertiere) nicht unerwähnt bleiben.
Die Vogelfauna ist durch eine Vielzahl ökologisch wichtiger Arten von Raubvögeln vertreten wie dem Mäusebussard(Buteo buteo arrigonii), dem Turmfalken (Falco tinnunculus L.), dem Steinadler (Aquila chrysaetos L.), dem Habicht (Accipiter gentilis arrigonii); Der Gänsegeier dagegen hat in den letzten Jahren im Supramonte nicht mehr genistet. Nur ab und an sieht man heute noch das ein oder andere Exemplar einsam über den höchsten Gipfeln des Supramonte kreisen, das sich von seiner Kolonie am Capo Marrargiu (Nordwestküste Sardiniens) entfernt und hierher verirrt hat.
Unter den Reptilien und Amphibien, die sowohl trockene als auch feuchte Lebensräume wie Höhlen bewohnen, treffen wir folgende Arten an: die Tyrrhenische Mauereidechse