Ein Paradies für Naturliebhaber
Das Supramonte ist eine Kette von Bergen und Hochebenen aus Karbonatgestein (Kalkstein und Dolomitgestein aus dem Mesozoikum), die sich im Nordwesten des Golfs von Orosei erstreckt. Von der Bundesstraße SS125 (Orientale Sarda) wird das Supramonte in zwei Gebiete geteilt, wobei ein Teil ins Inland (Supramonte Montano) und der andere Teil zum Meer (Supramonte Marino) hin verläuft. Das Gebiet ist reich an unterirdischen Wasservorkommen und zeichnet sich durch eine unwegsame und stark zerklüftete Landschaft aus. Es umfasst mit seinen ca. 35.000 Hektaren nicht nur das Gebiet von Dorgali, sondern auch die Territorien der Gemeinden Oliena, Orgosolo, Urzulei und Baunei.
In der Pflanzenwelt des Supramonte treffen wir vor allem die Steineiche an. In einigen Gegenden, wie zum Beispiel dem Primärwald von Sas Baddes, dem einzigen in Italien, finden wir darüber hinaus spontane Baumarten wie die Eiche, die Eibe, Wacholder oder die Stechpalme vor.
Das Supramonte ist Lebensraum seltener Tierarten wie dem Mufflon, dem Baummarder, dem Gartenschläfer. Arten wie der sardische Hirsch und der Damhirsch sind nach ihrem Aussterben hier wieder neu angesiedelt worden. Die Vogelfauna zählt fast hundert verschiedene Arten von Brutvögeln (darunter Mäusebussarde, Turmfalken, Steinadler, Habichte); daneben Amphibien, Reptilien und Insekten wie der seltene Korsische Schwalbenschwanz (Schmetterlingsart). Die Höhlen des Supramonte bieten zahlreichen wirbellosen Arten Unterschlupf. Exemplare der Mönchsrobbe, die der Grotta del Bue Marino einst ihren Namen gegeben hat, sind an der Küste des Golfes von Orosei leider kaum noch zu sichten.